REGELUNGEN MOBILER ARBEIT – DER WEG IN EINE MODERNE ARBEITSWELT

Arbeitnehmer*innen wünschen sich mehr örtliche und zeitliche Flexibilität in der Arbeit. Doch nur ein kleiner Teil der Beschäftigten können bislang selbst bestimmen, wann und wo sie arbeiten.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass rund 55 Prozent der Beschäftigten der Meinung sind, dass sich ihre Tätigkeit unter Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien auch von zu Hause aus erledigen ließe. In einzelnen Branchen wie bei Finanzdienstleistungen und der Öffentlichen Verwaltung ist der Anteil für mobiles Arbeiten geeigneter Arbeitsplätze noch deutlich höher. Dennoch bleibt die Verbreitung von mobiler Arbeit in Deutschland weit hinter den Wünschen der Beschäftigten sowie den technischen und arbeitsorganisatorischen Möglichkeiten zurück. Daran ändert auch die coronabedingt stärkere Verbreitung ortsflexibler Arbeit in den letzten zwei Jahren nur wenig.

Zielsetzung

Die LVB möchte allen Beschäftigten, deren Tätigkeiten hierfür geeignet sind, mobiles Arbeiten ermöglichen. Ziel dabei war und ist, über orts- und zeitflexible Arbeit die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung zu steigern. Es entstanden zwei Modelle:
– FIX: bis 1 Tag/Woche mobil arbeiten mit individuellem Arbeitsplatz
– FLEX: 2 bis 4 Tage/Woche mobil arbeiten mit desksharing

Einführung mobiler Arbeit im Unternehmen

Die Einführung mobiler Arbeit ist eine große kulturelle Veränderung – für die Beschäftigten und ihre Führungskräfte. Bevor mobiles Arbeiten eingeführt wird, empfiehlt sich daher eine strukturierte Reflexion von Ausgangslage, Zielsetzung und Erwartungen. Zudem sollte überprüft werden, ob und inwieweit Prozesse, Tätigkeiten und Personen für mobiles Arbeiten geeignet sind. Zur Vermeidung von wahrgenommener Willkür und „Neiddebatten“ sind transparente und nachvollziehbare Kriterien für die Auswahl geeigneter Arbeitsplätze, Tätigkeiten und Personen wichtig.

Herausforderungen für Führungskräfte

Mobile Arbeit verändert Führung in vielerlei Hinsicht: die Beschäftigten arbeiten autonomer und gleichzeitig wird der persönliche und unmittelbare Kontakt erschwert. War vor 20 Jahren die Führungskraft noch der beste Fachexperte und somit auch die Person, die alle Informationen hatte und alle Entscheidungen traf, so ist sie zunehmend die Person, die ihre Mitarbeiter*innen befähigt, bestmögliche Arbeit zu leisten. Im Rahmen des Projekts MADAM haben wir fünf Erfolgsfaktoren identifiziert, die für die Personalführung bei mobiler Arbeit wichtig sind: Vertrauen, Zusammenhalt, Transparenz und Anerkennung, Achtsamkeit und Konfliktvermeidung, Kommunikation.

Wichtige Informationen für Mitarbeiter*innen

Dinge, die am betrieblichen Arbeitsplatz selbstverständlich sind, stellen sich im Homeoffice oder bei der Arbeit unterwegs anders da: Regelungen der Arbeitszeit und Erreichbarkeit, Einhaltung des Datenschutzes, die Ausstattung des mobilen Arbeitsplatzes, Fragen des Unfallschutzes und erhöhte Selbstorganisation. Zu diesen Themen müssen im Betrieb Regelungen und Verfahren getroffen werden, damit mobiles Arbeiten für Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber gleichermaßen zu einem Erfolgsmodell wird. Um Unsicherheiten und Fehler zu vermeiden, müssen die Beschäftigten in mobiler Arbeit zu diesen Themen informiert und qualifiziert werden und gut verständliche und praktische Handreichungen zur Verfügung gestellt bekommen.

Weitere Wegweiser-Bereiche

Gefördert durch:
Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Im Rahmen der Initiative:
INQA
Ein Projekt der:
Leipziger Verkehrsbetriebe
Input Consulting